Eine Ode an den Todesritter (Tank)

Nein, keine Sorge, es folgt kein schwülstiges Gereime und Gesinge an dieser Stelle.

Aber ein paar Worte möchte ich verlieren zu Blizzards erster (und wie ich schätze, letzter) Heldenklasse. Lassen wir an dieser Stelle einmal völlig außer Acht, was Blizzard um Himmels Willen uns mit dem Begriff „Heldenklasse“ sagen wollte, keiner weiß es und niemand wird es je herausfinden. Zumal jeder darunter etwas anderes versteht. Ich sehe im Todesritter nur einfach eine neue Klasse, die ein bisschen anders ist (Start mit Level 55 etc.), aber ansonsten im Reigen der Klassen in WoW aufgeht.

Der Todesritter und sein Platz in der Welt

Irgendwie hat sich der Todesritter lange Zeit schwer getan. Zu Beginn verschrien und geschmäht, weil er einfach hoffnungslos übermächtig war und ihm keiner so recht das Wasser reichen konnte, zumindest im PvP. Nach etlichen Anpassungen war das andere Ende der Skala erreicht und niemand wusste mehr so recht, was man damit soll. Im PvE gestaltete sich das Auf und Ab weniger dramatisch. Hier war das Problem eher die Beliebigkeit. Man konnte in jeder Spezialisierung irgendwie alles tun. Manche fanden das toll, weil das angeblich Individualität brachte, andere wiederum sahen darin ein Anzeichen von Einheitsbrei, wie er sich bei den anderen Klassen ebenfalls breitzumachen drohte.

Ich fand den Todesritter mal schöner, mal weniger schön, aber im Endeffekt gefiel er mir eigentlich immer recht gut als Tank, zumindest besser als in der DD-Funktion. Zwar fand ich den Ansatz, ohne Schild zu tanken, seltsam, aber auch interessant. Wirklich anfreunden konnte ich mich mit dem Design des Todesritters aber nie.

Die Macht des Blutes

Mit dem neuen Addon, mit Cataclysm, schaffte es Blizzard endlich, den Todesritter neu auszurichten und ihm einen eindeutigen Talentbaum für das Tanken zu geben. Und ab hier begann für mich  der steile Aufstieg des Todesritter-Tanks in meiner Gunst. Als Idee für seine Defensive kam nämlich nun der Blutschild hinzu, der ähnlich wie Blocken Schaden absorbiert, nur eben präventiv hochgezogen wird. Dies in Verbindung mit guter Selbstheilung ergibt für mich ein stimmiges Bild. Zusammen mit einer Reihe an schicken Möglichkeiten und einem Aggro-Aufbau, dass man nur staunen kann, hat sich der DK in mein Herz gespielt.

Tanken ist kein beliebiger Selbstbedienungsladen mehr, sondern die Berufung auf einen speziellen Aspekt des Todesritter-Daseins. Der vampirische Aspekt, das Heilen durch Schaden und die schützende Kraft des Blutes, das alles ist ein schönes Konzept für einen Tank, der eben etwas anders ist als seine schild- und pelzbewehrten Kollegen der tankenden Zunft. Ich hätte mir durchaus auch denken können, dass man den Frostbaum zu einem Tankbaum hätte basteln können, aber die Entscheidung fiel anders aus. Auch hier hätte man ein schönes Konzept basteln können: die frostige Festung, an der Angriffe abprallen wie an einem Eisberg, ein Tank, der Angriffe schlicht zum Erliegen bringt und von Forst umhüllt eine undurchdringliche Hülle um sich erschafft.

Egal, wichtig war nur, Kohärenz in die Sache zu bringen und mit so Unsäglichkeiten wie dem Unheilig-Tank aufzuräumen. Der ist eine Seuchenschleuder und das kann er jetzt umso besser, aber ein Tank? Nein, das war er nie. So wie es ist, ist es gut und ich erfreue mich an meinem blutsaufenden und sich daran stärkenden Tank. Lustig fände ich allerdings noch einen grafischen Effekt des Blutschildes, wenn ich sehen könnte, wie sich Kugeln oder eine Hülle oder zumindest rotes Leuchten als Schild um meinen Todesritter legen.

Ich hoffe, dass mein Todesritter mit dem nächsten Patch Level 85 erreicht und von den  schönen Neuerungen profitieren kann. Blutschild kann nun bis zu viermal stacken, Herzstoß macht mehr Schaden und das Blutungsfieber wird durch den Seuchenstoß, bzw. durch die Blutseuche ausgelöst. Sinnvolle und gute Neuerungen, durch die der DK-Tank noch etwas runder zu spielen sein wird.

Ein Kommentar

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Eine Antwort zu “Eine Ode an den Todesritter (Tank)

  1. Grüße dich *Pina oder eher Aggro ? Ich verfolge ja deinen Blog, ich glaube seit Beginn und wollte mal erneut anklopfen um dich vllt. einmal einzuladen was gemeinsam zu basteln. Sei es nun eine lustige Runde im Podcast oder einfach eine kleine *Streit-Kolummne. Wenn du vllt. im allg. Lust darauf hast, lass es mich wissen vllt. auch mit ner kleinen Idee und wir basteln mal was. Würde mich freuen.
    Grüße Vanbergen

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