Monatsarchiv: Januar 2011

Eine Ode an den Todesritter (Tank)

Nein, keine Sorge, es folgt kein schwülstiges Gereime und Gesinge an dieser Stelle.

Aber ein paar Worte möchte ich verlieren zu Blizzards erster (und wie ich schätze, letzter) Heldenklasse. Lassen wir an dieser Stelle einmal völlig außer Acht, was Blizzard um Himmels Willen uns mit dem Begriff „Heldenklasse“ sagen wollte, keiner weiß es und niemand wird es je herausfinden. Zumal jeder darunter etwas anderes versteht. Ich sehe im Todesritter nur einfach eine neue Klasse, die ein bisschen anders ist (Start mit Level 55 etc.), aber ansonsten im Reigen der Klassen in WoW aufgeht.

Der Todesritter und sein Platz in der Welt

Irgendwie hat sich der Todesritter lange Zeit schwer getan. Zu Beginn verschrien und geschmäht, weil er einfach hoffnungslos übermächtig war und ihm keiner so recht das Wasser reichen konnte, zumindest im PvP. Nach etlichen Anpassungen war das andere Ende der Skala erreicht und niemand wusste mehr so recht, was man damit soll. Im PvE gestaltete sich das Auf und Ab weniger dramatisch. Hier war das Problem eher die Beliebigkeit. Man konnte in jeder Spezialisierung irgendwie alles tun. Manche fanden das toll, weil das angeblich Individualität brachte, andere wiederum sahen darin ein Anzeichen von Einheitsbrei, wie er sich bei den anderen Klassen ebenfalls breitzumachen drohte.

Ich fand den Todesritter mal schöner, mal weniger schön, aber im Endeffekt gefiel er mir eigentlich immer recht gut als Tank, zumindest besser als in der DD-Funktion. Zwar fand ich den Ansatz, ohne Schild zu tanken, seltsam, aber auch interessant. Wirklich anfreunden konnte ich mich mit dem Design des Todesritters aber nie.

Die Macht des Blutes

Mit dem neuen Addon, mit Cataclysm, schaffte es Blizzard endlich, den Todesritter neu auszurichten und ihm einen eindeutigen Talentbaum für das Tanken zu geben. Und ab hier begann für mich  der steile Aufstieg des Todesritter-Tanks in meiner Gunst. Als Idee für seine Defensive kam nämlich nun der Blutschild hinzu, der ähnlich wie Blocken Schaden absorbiert, nur eben präventiv hochgezogen wird. Dies in Verbindung mit guter Selbstheilung ergibt für mich ein stimmiges Bild. Zusammen mit einer Reihe an schicken Möglichkeiten und einem Aggro-Aufbau, dass man nur staunen kann, hat sich der DK in mein Herz gespielt.

Tanken ist kein beliebiger Selbstbedienungsladen mehr, sondern die Berufung auf einen speziellen Aspekt des Todesritter-Daseins. Der vampirische Aspekt, das Heilen durch Schaden und die schützende Kraft des Blutes, das alles ist ein schönes Konzept für einen Tank, der eben etwas anders ist als seine schild- und pelzbewehrten Kollegen der tankenden Zunft. Ich hätte mir durchaus auch denken können, dass man den Frostbaum zu einem Tankbaum hätte basteln können, aber die Entscheidung fiel anders aus. Auch hier hätte man ein schönes Konzept basteln können: die frostige Festung, an der Angriffe abprallen wie an einem Eisberg, ein Tank, der Angriffe schlicht zum Erliegen bringt und von Forst umhüllt eine undurchdringliche Hülle um sich erschafft.

Egal, wichtig war nur, Kohärenz in die Sache zu bringen und mit so Unsäglichkeiten wie dem Unheilig-Tank aufzuräumen. Der ist eine Seuchenschleuder und das kann er jetzt umso besser, aber ein Tank? Nein, das war er nie. So wie es ist, ist es gut und ich erfreue mich an meinem blutsaufenden und sich daran stärkenden Tank. Lustig fände ich allerdings noch einen grafischen Effekt des Blutschildes, wenn ich sehen könnte, wie sich Kugeln oder eine Hülle oder zumindest rotes Leuchten als Schild um meinen Todesritter legen.

Ich hoffe, dass mein Todesritter mit dem nächsten Patch Level 85 erreicht und von den  schönen Neuerungen profitieren kann. Blutschild kann nun bis zu viermal stacken, Herzstoß macht mehr Schaden und das Blutungsfieber wird durch den Seuchenstoß, bzw. durch die Blutseuche ausgelöst. Sinnvolle und gute Neuerungen, durch die der DK-Tank noch etwas runder zu spielen sein wird.

Ein Kommentar

Eingeordnet unter Uncategorized

Dies und das

Ja genau, dies und das.

Das beschreibt zur Zeit auch mein Gefühl zu WoW. Man tut dies und das und spielt so vor sich hin. Klar, es gäbe Raid-Content zu bewältigen, aber so wirklich reizt er mich im Moment nicht. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt, aber derzeit fehlen mir Zeit und Nerven dafür.

Damit will ich dem Cataclysm-Content gar nicht seine Berechtigung absprechen, das was ich bisher davon gesehen habe, lässt sich sehen, aber an meine persönlichen Favoriten aus Burning Crusade kommt es einfach nicht ran, tut mir leid. Das mag aber auch einfach ein Nestwärme-Effekt sein, also dass einem die ersten Raids immer am nächsten sind. Abgesehen davon halte ich die Raids aus BC aber auch immer noch für die atmosphärisch dichtesten und für die besten im bisherigen Spiel.

Daher bespaße ich mich derzeit mit Hero-Instanzen, was in Catacylsm ja zum Glück eine Alternative für den geneigten Casual (wie ich im Moment einer bin) ist. Schnarchäologie ist leider keine, denn das ist sogar noch blöder geraten als die älteren Berufe. Man kanns kaum glauben, aber das ist möglich. Ein Beruf, der noch auf Maximal-Level zu 99,9% graue Gegenstände und dann immer die gleichen hervorbringt, ist einfach ein Rohrkrepierer. Und circa 80% der anderen Gegenstände sind nutzlose und leider auch unlustige Spaßitems. Ich würde sagen, da hat jemand den Schuss aber wirklich nicht gehört. Schon lange nicht mehr.

So schlachte ich mich also durch die Hero-Instanzen mit wechselndem Erfolg. Das übliche Nerf-Buff-Achterbahnspielchen betrachte ich mit der Gelassenheit, die man irgendwann einfach gewinnt, wenn man schon lange zusieht, mit welcher Inkonsequenz Blizzard Änderungen vornimmt. Alles wird sich sicher noch ein paar mal um 180° drehen und wenden. Zurecht kommt man immer irgendwie.

Die Schwierigkeit der Heros hat sich mittlerweile schön eingependelt. Ohne größere Bugs und mit leichten Anpassungen sind sie schön spielbar, ohne sich ärgern zu müssen. Zumal sie auch schon machbar waren, als der Ausrüstungsstand der Beteiligten noch eher mager war. Musste man sich halt mehr anstrengen. Damit bin ich recht zufrieden und jedem, der sich aufregt, dass die Heros soooooooooo schwer sind, mag ich nur zurufen:

L2P!

Was man bemängeln könnte, ist die Itemisierung durch Blizzard. Manche Klassen/Funktionen werden beworfen, bis sie stop schreien, während andere schauen müssen wo sie bleiben. Für Letztere sind natürlich dadurch heroische Instanzen etwas schwerer, da sie vorher an weniger Ausrüstung kommen. Ist das aber einmal vorhanden, muss man nur die Pobacken zusammenkneifen und mit der Zeit klappt es dann schon. Im Moment finde ich, gibt es auch recht wenig zu berichten aus der WoW, ein gut gestartetes Addon plätschert gerade so vor sich hin und nichts Weltbewegendes scheint um die Ecke zu linsen.

Hinterlasse einen Kommentar

Eingeordnet unter WoW- Allgemein